Vorgestern war wieder einer dieser Tage, an dem von Anfang an alles schief zu laufen schien. Ok ehrlich gesagt schien es nicht nur so,es war definitiv so.
In meiner Wunschvorstellung sollte es ein entspannter Montag werden, an dem die Jungs anstatt in die Kita zu gehen zu Hause bleiben und wir gemeinsam einen schönen sonnigen Tag verbringen.
Aber wie es mit Wunschvorstellungen ab und zu so ist, wurde meine in diesem Fall nicht erfüllt.
Der Tag begann mit einem schreienden, schlecht gelaunten Baby. Und ich sage euch, ich habe keine Ahnung wie ich das damals mit Emiljan als Schreibaby überlebt habe. Denn Romy ist, ehrlich gesagt eine sehr entspannte Zeitgenossin. Aber gleichzeitig 2 Zähne zu bekommen und eine Schnupfnase zu haben findet sie eben auch nicht besonders lustig.
Zu dem schlecht gelaunten Baby gesellten sich zu meinem Glück auch noch zwei gefühlt dauer streitende Brüder, die nicht mit und nicht ohneeinander konnten an diesem Tag.
Als wäre das nicht schon genug gewesen, fühlte ich mich selbst wie ein gestrandetes Walross auf Koffeinentzug, denn wir hatten einen Tag zuvor dummerweise beschlossen keinen Kaffee mehr zu trinken (ich habe diesen Beschluss heute erfolgreich wieder aufgehoben). Mein Bauch spannte, ich atmete als würde das Baby gleich schon auf die Welt kommen und hatte keine Lust auf nichts.
Leider hatte ich den Jungs am frühen Morgen versprochen (und ich halte meine Versprechen)dass wir in den Rheinpark fahren würden. Das setzte mich zusätzlich unter Druck, denn ich wollte erstens mein Versprechen nicht brechen und zweitens war das Wetter auch eigentlich viel zu schön um den Tag in der Wohnung zu verbringen. Also fühlte ich mich noch gestresster und zwar von mir selbst.
Als hätte jemand morgens in meinem Kopf den flalschen Knopf gedrückt war ich plötzlich genervt von allem und jedem. Selbst dass Emiljan mir beim kochen in der Küche Gesellschaft leisten wollte, und das wirklich auf eine süße Art und Weise, nervte mich so unfassbar, dass ich ihn bat mich nur 10 min allein zu lassen.
Ich schloss die Tür zur Küche und beschäftigte mich weiter mit dem Mittagessen. Bei einem Blick durch das Fenster von der Küche ins Wohnzimmer, stellte ich zu meiner großen Verwunderung fest, dass alle 3 Kinder, friedlich spielten.
Also wurde mir klar, die Kinder hatten mir einfach mal wieder den Spiegel vor gehalten. Denn ob es uns als Mamas (oder auch Papas) passt oder nicht, häufig sind wir diejenigen, die zu Hause für Unmut und Stress sorgen, einfach weil es uns mal nicht so gut geht wie sonst. Die Kinder spüren das und halten uns unbewusst und ungewollt den Spiegel vor, indem sich unser Stress auf sie überträgt und sie sich dementsprechend auch daneben benehmen.
Ich bin froh, dass mir solche Tatsachen mittlerweile bewusst sind. Denn so kann man dem Teufelskreis frühzeitig ein Ende bereiten indem man dafür sorgt, dass alle aus der Situation rauskommen. In diesem Fall hieß das für uns, ab in den Park. Und was soll ich euch sagen? Es wurde im Endeffekt noch ein wunderschöner Tag.
Früher wäre das wahrscheinlich nicht der Fall gewesen. Früher hätte ich mich in den Stress hineingelebt und mich auf die vermeindlich schlecht gelaunten Kinder fixiert, was natürlich dazu geführt hätte, dass die Situation bleibt wie sie ist.
Heute ist mir klar, dass es wichtig ist sich der eigenen Anteile an bestimmten Situationen bewusst zu werden und zu überlegen was man tun kann um sie ins positive zu wenden. Natürlich gelingt mir das auch nicht jedes Mal, das wäre gelogen. Aber zu 90% schaffe ich es und darüber bin ich sehr froh.
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