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AutorenbildLisa Reci

Vom Gefühl sich selbst nicht zu kennen.


Als ich mir eben meine Wimpern nach längerer Zeit wieder angeklebt habe, habe ich mich daran erinnert, wie gefangen ich noch vor kurzem war. Vor einiger Zeit wäre ich niemals ohne Make up und Wimpern vor die Tür gegangen. Denn ich hatte das permanente Gefühl, die Leute um mich herum gucken mich an und überlegen sich dabei wie furchtbar ich aussehe. Vollkommen absurd. Aber so war es.

Falls sich nun jemand fragt was heutzutage anders ist, wenn ich jetzt doch wieder Fake-Lashes nutze. Das kann ich euch sagen: Heutzutage mag ich es zwar immer noch gern mich zu schminken und ich mag nach wie vor Fake-Lashes. Aber ich kann genauso gut ungeschminkt vor die Tür. Mittlerweile drehe ich sogar ungeschminkt Story-Videos für Instagram. Früher hätte ich mich das nicht mal im geschminkten Zustand mit 8 Filtern getraut. Denn dann hätte ich zwar vielleicht aus meiner Sicht gut ausgesehen, aber ich wäre mit meiner Stimme konfrontiert gewesen. Das ging für mich überhaupt nicht. Kurios oder? Ich konnte mich selbst nicht hören.

Ich war einfach so weit entfernt von mir selbst. Man könnte sogar sagen, ich wusste überhaupt nicht wer ich bin.

Ich habe euch in dem Beitrag "Mein Weg zu mir selbst" ja bereits erzählt wie sehr ich in meinem vergangenen Leben damit beschäftigt war anderen zu gefallen und es anderen Recht zu machen.

Und ich möchte mich hier eigentlich nicht wiederholen aber es ist mir einfach so sehr bewusst geworden wie weit weg ich von mir war.

Mittlerweile weiß ich was ich möchte, kenne meine Ziele und Wünsche und kann anderen Menschen offen und ehrlich meine Meinung sagen. Selbst dann wenn ich damit rechnen muss mich unbeliebt zu machen wenn ich sage was ich denke. Und das ist so befreiend.

Für die meisten wird das wahrscheinlich komisch klingen weil das Sachen sind ,die vollkommen normal sein sollten. Für mich war das nicht normal.

Ich hatte ständig Sorge andere zu verletzen oder zu verärgern wenn ich meine Meinung sage oder einfach tue was ich für richtig halte. Gleichzeitig habe ich mich hinter meiner Maske versteckt um nicht angreifbar zu sein.


Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie schwer es für mich war die ersten Male ungeschminkt vor die Tür zu gehen. Ich habe mich definitiv einfach nackt gefühlt. Und ja...ich habe mich auch hässlich gefühlt. Aber je länger ich ungeschminkt raus gegangen bin umso mehr fiel mir auf, dass es einfach niemanden interessiert wie ich aussehe. Im Endeffekt habe ich sogar ehr Komplimente bekommen.

Mittlerweile entscheide ich einfach nach Tagesform ob ich mich schminke oder nicht oder einfach nur ein bisschen. Es ist so befreiend.

Es befreit auch sich hauptsächlich auf sich selbst zu konzentrieren und die anderen Menschen einfach so sein zu lassen wie sie möchten.

Für mich war das ein echtes Stück Arbeit. Aber es hat sich definitiv gelohnt.


Neben den Äußerlichkeiten die mir nicht mehr wichtig sind, oder sagen wir, die mir anders wichtig sind, habe ich gelernt endlich auf meine innere Stimme zu hören. Je nach dem um was es geht frage ich natürlich nach wie vor meine Mitmenschen um Rat oder Interessiere mich für ihre Meinung. Aber niemals mehr so, dass es meine eigenen Entscheidungen beeinflusst.

Ich mache das, was ich für richtig halte. Wem das nicht gefällt, muss damit leben. Einige Menschen glauben, dass sei Egoismus. Die Ansicht teile ich nicht. Ich bin durchaus weiterhin empathisch und versuche die Gefühle meiner Mitmenschen nachzuvollziehen. Ich stelle sie nur nicht mehr über meine eigenen. Für mich ist das ein großer Unterschied....




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