So hätte ich mich in der Vergangenheit nennen können. Grundsätzlich ist es wunderbar anderen Menschen zu helfen, das tue ich auch heute noch gern. Allerdings kommt es auf das Ausmaß an.
Früher habe ich mich, wie ich in dem ein oder anderen Beitrag bereits erwähnt habe, ausschließlich mit dem Befinden meiner Mitmenschen beschäftigt. Ich war damit beschäftigt sie zufrieden zu stellen, nichts falsches (aus ihrer Sicht) zu tun und wenn nötig eben auch, sie zu retten.
Für mich war das quasi mein Lebensinhalt und das, was mich zumindest augenscheinlich glücklich gemacht habe.
Nachdem ich mich in den letzten 3 Jahren sehr viel mit mir, meinem Leben und meiner Persönlichkeit auseinander gesetzt habe, habe ich gemerkt, dass mein Handeln in diesem Ausmaß nicht gesund war. Denn über meine Helferaktivitäten vergaß ich komplett mich selbst.
Was aber kann der Grund für so ein Verhalten sein? Diese Frage habe ich mir natürlich während der letzten Jahre häufig gestellt.
Heute glaube ich, dass einer der Gründe die Ablenkung von der eigenen Lebenssituation und vom eigenen Schmerz ist.
Unterbewusst wusste ich, dass ich selbst genug Baustellen hatte um die ich mich hätte kümmern sollen.
Erfahrungen und dadurch resultierende Muster aus der Kindheit, fehlendes Selbstbewusstsein und infolgedessen nicht vorhandene Selbstliebe. Da es aber relativ anstrengend ist sich mit diesen Themen für sich selbst auseinander zu setzen sucht man sich die Themen im "Außen". Das heisst anstatt sich selbst zu retten beschäftigt man sich lieber mit der Rettung anderer.
So habe ich es auch getan.
Wenn man sich ununterbrochen um andere Menschen kümmert, hat man zeitgleich eine hervorragende Ausrede dafür, warum man sein eigenes Leben nicht endlich in die Hand nimmt und in Ordnung bringt. Eine Ausrede dafür warum man nicht endlich beginnt sein eigenes Leben nach den eigenen Vorstellungen zu kreieren.
Dies zu tun würde nämlich ein Risiko darstellen.
Das Risiko zu scheitern. Das macht natürlich Angst. Denn scheitern möchte niemand.
Ein weiterer Grund warum viele Menschen dem Rettersyndrom verfallen ist der Wunsch danach selbst gerettet zu werden. Wenn man also in der Kindheit oder auch zu einem späteren Zeitpunkt im Leben Dinge erlebt hat bzw. in Situationen gefangen war in denen man sich selbst jemanden gewünscht hätte der einen rettet. Wenn es diesen Retter den du dir so sehr gewünscht hast aber niemals gab und du der Situation einfach ausgeliefert warst.
Dann versucht die Psyche diesen Schmerz auszugleichen indem wir selbst zu Rettern werden, den wir uns immer gewünscht haben.
Wir tun dann Dinge die über das normale Ausmaß an Hilfe hinaus gehen und nicht mehr gesund sind.
Da Helfen in der Gesellschaft hoch anerkannt ist (was im richtigen Ausmaß ja auch vollkommen gut ist) nutzen viele Menschen (so auch definitiv ich) das Retterverhalten um sich besser zu fühlen. Um sich wertvoll zu fühlen.
Ich selbst hatte bevor ich angefangen habe mich mit mir selbst zu beschäftigen überhaupt kein richtiges Gefühl für mich. Von Selbstliebe war ich so weit entfernt, dass ich es nicht mal in Worte fassen kann. So habe ich versucht meinen Wert zu steigern indem ich anderen helfe. Immer wieder. Weil ich dachte das macht mich liebenswerter.Besser gefühlt habe ich mich dadurch wenn überhaupt immer nur kurz. Obwohl ich tatsächlich relativ viel Anerkennung dafür bekommen habe.
Tatsächlich hat es ehr dazu geführt, dass ich vollkommen überlastet war. Denn neben meinen Rettungsaktivitäten anderen gegenüber habe ich ja auch sämtliche Alltagsaufgaben an mich gerissen um meine Mitmenschen bloß zu entlasten.
Ich war häufig gereizt und angespannt.
Das haben dann leider meine Kinder abbekommen.
In Form einer angespannten Mama, die in vielen Situationen ihren eigenen Kindern nicht die Geduld schenken konnte die sie verdient hätten weil ich ständig damit beschäftigt war anderen Menschen zu helfen oder ihnen irgendwelche Kleinigkeiten abzunehmen.
Wenn ich darüber nachdenke kommen mir tatsächlich noch heute oft die Tränen. Denn ich habe diese Zeit definitiv den falschen Menschen geschenkt (womit ich diese Menschen nicht schlecht machen möchte, denn ich bin diejenige die sich so verhalten hat).
Da ich die Vergangenheit aber nicht ändern kann bemühe ich mich nicht zu oft darüber nachzudenken und stattdessen weiter dafür zu sorgen, dass meine Kinder jetzt die Mama haben die sie verdienen. Ich verschenke meine Energie nicht mehr. Denn heute habe ich das Glück zu mir gefunden zu haben und sagen zu können : Selbstliebe? Fühle ich.
Und wisst ihr was das Beste ist? Ich fühle endlich die Liebe zu meinen Kindern. Die Liebe von denen so viele immer gesprochen haben und ich wusste natürlich vom ersten Moment an an dem jedes meiner Kinder das Licht der Welt erblickt hat, dass ich dieses Wunder liebe. Über alles.
Ich wusste es.
Aber ich konnte es nicht fühlen. Denn wer sich selbst nicht liebt kann dieses Gefühl auch für niemand anderen wahrhaftig fühlen. Davon bin ich überzeugt.
Und wisst ihr was das Beste ist? Ich5rbc fühle endlich die Liebe zu meinen Kindern. Die Liebe von vdenen swo viele immer gesprochen haben und ich wusste natürlich vom ersten Moment an an dem jedes meiner Kinder das Licht der Welt erblickt hat, dass ich dieses Wunder liebe. Über alles.es.
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